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Physiotherapie bei Long-COVID

Erschöpfung, Kraftlosigkeit, eingeschränkte Leistungsfähigkeit. Die Langzeitfolgen einer Corona-Erkrankung können Betroffene schwerwiegend treffen. Doch die Ausmaße lassen sich derzeit nur schwer beschreiben. Bis zu 200 verschiedene Symptome konnten bis jetzt bei Langzeitfolgen einer COVID-Erkrankung beobachtet werden. Auch die Physiotherapie kommt mehr und mehr in Kontakt mit den Folgen einer Corona-Infektion, den sogenannten Long-COVID-Symptomen. Wie genau äußert sich Long-COVID aber und wie kann die Physiotherapie bei Long-COVID eingesetzt werden?

Long-COVID & Post-COVID

Ob Long- oder Post-COVID genannt: Die Langzeitfolgen einer SARS-CoV-2-Infektion zeichnen sich nach gut zwei Jahren Pandemie immer stärker ab. Dabei spielt es eine nebensächliche Rolle, wie stark der Krankheitsverlauf war oder ob die Infektion vielleicht sogar unbemerkt geblieben ist.

Die Bezeichnung Long-COVID beschreibt das Auftreten von Beschwerden nach mehr als vier Wochen nach der COVID-Erkrankung. Daneben kursiert die Bezeichnung Post-COVID. Hierbei treten Langzeitfolgen noch nach mehr als zwölf Wochen nach der eigentlichen Erkrankung auf. Insgesamt können die Symptome der Langzeitfolgen dabei sehr unterschiedlich ausfallen. Auch Zeiträume können variieren. Die Forschungen über Long-COVID stehen noch ganz in den Anfängen.

Festgestellt werden konnte jedoch bereits, dass circa 15 Prozent der Menschen, die sich mit COVID 19 infiziert haben, von Long-COVID betroffen sind. Zwei bis fünf Prozent sind darüber hinaus von Post-COVID betroffen.

Typische Long-COVID-Symptome

  • ständige und schwerwiegende Erschöpfung (Fatigue)
  • Luftnot
  • Konzentrationsstörungen
  • Schwindel
  • Verlust des Geschmacks- und Geruchssinn
  • Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit
  • Anhaltende Muskelschmerzen
  • Permanente Kopfschmerzen

Insgesamt schränken verschiedenste Symptome, die im Zusammenhang mit Long-COVID auftreten, die Betroffenen in ihrem Alltag, ihrem Berufsleben sowie in ihrer Lebensqualität ein. Sportliche Aktivitäten sind in vielen Fällen nicht mehr möglich, und das auch bei Betroffenen, die vor der Erkrankung regelmäßig aktiv Sport getrieben haben.

Physiotherapie bei Long-COVID

Die Physiotherapie knüpft da an, um Betroffenen ihre Funktionsfähigkeit im Alltag wieder zu ermöglichen. Ziel der Therapie ist es, die Arbeitsfähigkeit wiederherzustellen, eine Pflegebedürftigkeit zu verhindern, Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität anzuheben. Individuelle Trainingsmethoden, abstimmt auf die Symptome und Bedürfnisse der Betroffenen, können den Patienten helfen.

So können Probleme mit der Atmung, die sich beispielsweise durch Husten oder Kurzatmigkeit, äußern, in der Atemtherapie angegangen werden. Atemgymnastik, Schulung der Atemführung und das Erlernen spezieller Techniken können eingesetzt werden.

In anderen Fällen wiederum kann ein Training an Geräten oder mit individuellen Eigenübungen hilfreich sein. Muskelspannungen können mit dem gezielten Einsatz von Wärme in einer Wärmetherapie behandelt werden. Doch auch die Physiotherapie kann in der Behandlung von Long-COVID noch keine langen Erfahrungen vorweisen. Die Behandlung der Symptome stellt einen ganz neuen Bereich in der Physiotherapie dar. Generelle Aussagen sind schwierig zu treffen. Im Fokus steht der individuelle Patient, für den es gilt, gezielt einen Weg der Therapie und Besserung der Beschwerden zu finden.

Osteopathie bei Long -COVID

Die unterschiedlichen Gewebe werden bei Long-COVID Symptomen mit unserem osteopathischen Knowhow untersucht. Ziel ist es, Dysfunktionen der Gewebe ( Nerven, Fascien, Muskeln, Organe, Gefäße, Knochen, Drüsen u.a.) aufzuspüren und zu lösen. Die Gewebe können als Folge einer virusbedingten- oder bakteriellen Infektion in einer Dysfunktion zurückbleiben mit Spannungen, schlechterer Durchblutung, Minderung des Stoffwechselaustausches und vieles mehr. Wir haben bereits einige Patienten*innen mit Long-COVID Symptomen behandelt und die wenigen Ergebnisse stimmen uns zuversichtlich, Patienten*innen mit Long-COVID Symptomen unterstützen zu können. Natürlich ist dieses Krankheitsbild auch neu für uns, und wir können einen Erfolg der Behandlung nicht garantieren.